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„Alle Dinge sind Gift und nichts ist ohne Gift“

Chemie – das Reizwort des letzten Jahrzehnts.
Dabei wird vor allem vom Laien sehr oft verkannt, dass chemische Prozesse in unserem Universum seit dem Beginn seiner Existenz ablaufen. Unter diesem Reizwort „Chemie“ wird in der Regel nicht die Naturwissenschaft „Chemie“ und die Gesamtheit der von ihr beschriebenen Vorgänge verstanden,sondern nur der Teil, der vom Menschen künstlich hergestellten Stoffe und Produkte. Und dieser hat in der Tat in den letzten Jahrzehnten stark zugenommen. Vor allem die Industrienationen sind auf eine umfangreiche Chemische Industrie angewiesen.

Und so gilt auch heute noch, wie schon vor 450 Jahren, der Ausspruch des Arztes Paracelsus (1493 – 1541) der da lautet:

„Alle Dinge sind Gift und nichts ist ohne Gift;
allein die Dosis macht, das ein Ding kein Gift ist“

Und genau die Dosis künstlich erzeugter chemischer Stoffe, mit der Mensch und Umwelt bei einem Schadensereignis belastet werden können, hat mit Aufschwung der Chemie Ende des 19. Jahrhunderts stark zugenommen. Die Gebäude und Lagerhallen haben in Größe und Ausmaß enorm expandiert. Aber auch das Transportaufkommen gefährlicher Stoffe und Güter auf öffentlichen Verkehrswegen steigt von Jahr zu Jahr.

Auf den Straßen ereignen sich rund 1000 Gefahrgutunfälle pro Jahr, das heißt im statistischen Durchschnitt drei pro Tag. Dieser Entwicklung mussten auch die Einrichtungen und Organisationen, die sich mit der Abwehr von Gefahren auf die öffentliche Sicherheit und Ordnung beschäftigen, Rechnung tragen. Die auf einen Gefahrgutunfall zugeschnittene Ausrüstung und Einsatztaktik stellt die Feuerwehr dabei vor immer neue Herausforderungen.
Da in einem ländlich geprägtem Gebiet, wie dem Landkreis Amberg – Sulzbach vor allem die kleinen Ortswehren flächendeckend vorhanden sind und zumeist als erster am Einsatzort eintreffen, ist ein einheitliches Grundwissen und eine einheitliche spezielle Ausbildung für alle Wehren erforderlich. Wichtig dabei ist die Abstimmung der Schulungsinhalte auf die Größe der Wehr und ihre Möglichkeiten.
Gerade der Einsatzverlauf der ersten Minuten stellt die Weichen für den weiteren, in der Regel, längeren Gefahrguteinsatz.
So wurde 2006 im Landkreis der Fachbereich Gefahrgut ins Leben gerufen.

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Unter der Leitung von Kreisbrandmeister Alexander Graf wirken vier Kameraden aus verschiedenen Feuerwehren des Landkreises mit. Ziele des Fachbereiches sind vor allem der Abbau von Berührungsängsten mit der doch im Vergleich zum „Feuerwehralltag“ eher unbekannten Materie. In einer in Modulweise aufgebauten Gefahrgutschulung soll allen Feuerwehren die Möglichkeit einer Ausbildung zur Verfügung stehen.

In den vier Modulen wird unter den Schlagworten „Ortswehr", "Stützpunkt", Spezialkräfte“ unterschieden. Wasserführende Fahrzeuge, Atemschutz und natürlich Schutzausrüstung wie CSA Form 2 und 3 sowie Mess- und Prüfgeräte werden in das Schulungskonzept einbezogen.
Aber nicht nur blanke Theorie soll vermittelt werden. Auch praktische Übungen wie Aufbau von Dekontaminationsplätzen (anhand örtlich zur Verfügung stehender Gerätschaften) werden in Form von Ausbildungssamstagen (Vormittag Theorie / Nachmittag praktisch) angeboten. Seit Januar 2009 stehen die genannten Möglichkeiten den Feuerwehren des Landkreises zur Verfügung. Der rege Zuspruch zeigte das Interesse und den Nachholbedarf für das doch sehr komplexe Thema Gefahrgut.

Feuerwehren wie Steinling, Holnstein und Gebenbach (TSF), Neukirchen,Hohenburg und Kümmersbruck (Stützpunkt) nutzten die Ausbildungsabende in ihren Gerätehäusern.
Bei den Wehren Königstein und Schnaittenbach wurde die Samstagsschulung durchgeführt. Die Feuerwehr Auerbach wurde an einem Gefahrgutwochenende geschult.

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Eine weitere Samstags-Schulung ist noch in Vorbereitung. Sie soll gezielt auf Führungskräfte (ab Gruppenführer) eingehen und die Einsatztaktik, Information und Gefahrenabwehr beinhalten.
Bei Interesse kann sich bei Kreisbrandmeister Alexander Graf angemeldet werden.

Auch wenn, Gott sei Dank, Einsätze im Bereich Gefahrgut eher selten sind, wird die stetige Schulung und Ausbildung der Feuerwehren verbunden mit unserem ehrenamtlichen Einsatz nicht mehr weg zu denken sein, um auch hier kompetent und selbstlose Hilfe zu leisten, getreu unserem Wahlspruch:

„Gott zur Ehr – dem nächsten zur Wehr“


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